„Skills und Imagination“ – Ein Blogbeitrag von Kai Schlüter ©
AI, KI usw. sind in aller Munde. Eine ganze Generation wächst mit dem Impact von künstlicher Intelligenz auf. Die bisher notwendigen Skills werden durch Applikationen und Automatisierungen vermeintlich aufgehoben.
Alles geht schneller, einfacher, besser. Ist das wirklich so? In vielen Medienportalen wird die einfache Handhabung solcher Tools propagiert. „Made-for-everybody“ sozusagen.
Autotune Tonkorrektur in der Musik. Chat GPT in der Lyrik. Generative Filling in Photoshop. Und natürlich Fakes in diversen Ausrichtungen. Von Fotos, über Videos, bis hin zu täuschend echt klingenden Stimmen-Imitationen. Es scheint keine Grenzen mehr zu geben.
Die Qualität ist wirklich beeindruckend. Auch wenn viele Persona und Meinungsmacher der Medienbranche sich das gerne ausreden möchten. Oder das Potenzial in dieser Technik nicht sehen, eventuell auch nicht begreifen (wollen).
Oder sogar Angst davor haben, ersetzt zu werden. Ist das ein absurder Gedanke? Mit Sicherheit nicht. Große, internationale Filmproduktionen haben uns ja bereits den katastrophalen Ausgang ausartender Technik zu genüge vorgeführt. Die realistischen Bilder haben unsere Fantasie in diese Richtung doch wirklich beflügelt, oder? Naja.
Es wird immer Menschen brauchen, die künstliche Intelligenz einzusetzen oder auch zu stoppen wissen. An diesem Gedanken sollten wir festhalten. Zu diesem Schluss bin zumindest ich gekommen.
Skills sind immer noch notwendig. Der Bereich verlagert sich nur. Noch ist es jedenfalls so, dass ein Mensch den Befehl gibt, etwas auszuführen. Ein Mensch, der sich überlegt was für Content mittels KI-Tools erstellt werden kann. Als jemand der seine erste Ausbildung im grafischen Bereich gemacht hat, freue ich mich teils sogar über Möglichkeiten schneller und effizienter arbeiten zu können. Jedes kreative Programm, welches im professionellen Bereich angewendet wird, verfügt schließlich seit Jahren über auf KI basierenden Tools.
Aber auch diese teilautomatisieren Tools müssen in der Regel von einer Fachkraft justiert werden (können). Vor allem im kreativ-künstlerischen Bereich sind Individualität und Authentizität entscheidend. Ein Charakter, eine Geschichte, Empathie und „Relatability“. Erst ein Mensch macht aus einer leeren Schema-F-Produktion etwas Greifbares und Neuartiges für einen anderen Menschen.
Durch computergestütztes Arbeiten kann ich meinen Schwerpunkt also auf „Imagination“ legen. Die eigene Idee, so sagt mein künstlerisches Ego, ist und bleibt immer einmalig. Das wird nicht aussterben. Und wenn doch, ist unsere Rasse ausgestorben. Wir Menschen gelten grundlegend als intelligente Wesen. Wir sind natürliche Intelligenz. Und wir haben die künstliche Intelligenz erfunden.
Menschen vor tausenden Jahren, haben die Welt so sehr geprägt mit Wissen, Bauten oder sonst was. Und da frage ich mich, was das Vermächtnis unserer Zeit sein wird.
Nur leider sieht es oft nicht danach aus, als würden Menschen intelligent sein. Manchmal sogar, als würden sie dümmer werden. Spätestens seit der Erfindung des populären Smartphones. Aber das ist ein Thema für sich.
Wie so oft findet bei dieser Thematik der Spruch „Der Intelligente findet Lösungen, während der Schwachkopf Schuldige sucht.“ einen gewissen Platz.
MEDIENKOMPETENZ. Das ist es. Die gilt es zu haben in unserem Zeitalter. Und das sowohl als privater Konsument, als auch als professioneller Anwender. Wisse was du siehst und was du wofür machst. Lerne zu hinterfragen und zu differenzieren. Entscheide nach bestem Wissen und Gewissen.